Knieprothesen - neueste Trends

 

Individuelle Operationsplanung kombiniert mit neuester Operationstechnik sorgt für eine Verbesserung der Stabilität der Knieprothese – und ermöglicht Sport selbst im hohen Alter.

 

Dr. med. Matthias Schmied

Dr. med. Matthias Schmied

Jedes Gelenk im menschlichen Körper unterliegt einer stetigen Abnützung. Die Ursachen sind sehr vielfältig und nicht immer beeinflussbar. Die Kniegelenksarthrose führt oder zu invalidisierenden Schmerzen. Der Alltag ist eingeschränkt, die Lebensqualität leidet stark.

Sind nicht-operative Massnahmen ausgereizt, ist die Implantation eines Kunstgelenkes oder einzige Ausweg. Die Entwicklung von Knieprothesen schreitet stetig voran, die Qualität der Versorgung steigt in schnellem Masse. Die heutigen Kunstgelenke weisen eine mittlere Lebensdauer von 15 bis 20 Jahren auf.

O-Beine, X-Beine und gerade Beine: Kein Knie gleicht dem anderen, sondern ist individuell und braucht eine entsprechend spezifische Behandlung. Aus diesem Grund ist eine exakte Planung der Operation die Voraussetzung für ein erfolgreiches Ergebnis.

Um die Stabilität der operierten Knie und damit das Ergebnis zu verbessern, werden die patientenspezifischen Prothesenplanungen mit neuen Operationstechniken kombiniert. In einem ersten Schritt kann das Knie mittels Computertomographie dreidimensional rekonstruiert werden. Diese massstabsgetreuen Modelle dienen als Vorlage für die patientenspezifische Planung der Knieprothese. Kurz danach kann dann die Operation stattfinden.

Sie dauert durchschnittlich 60 Minuten. Während des Eingriffs kann mit der neuen Technik die Stabilität verbessert werden, sodass das Knie optimal balanciert und somit stabil ist. Dieser Schritt ist für ein gut funktionierendes Kunstgelenk enorm wichtig, denn etwa ein Viertel der problematischen Knieprothesen sind auf eine ungenügende Stabilität zurückzuführen. Der Nachbehandlung kommt eine grosse Bedeutung zu: Je schneller der Aufbau von Muskeln und Beweglichkeit erfolgt, desto früher steht man wieder im Alltag und kann das Leben geniessen. Auch sportliche Tätigkeiten sind danach wieder durchführbar.

Quelle: Sonntagszeitung 2017